FMRFamid-ähnliche Peptide, FaRPs (engl. FMRFamide-related peptides), im zentralen und peripheren Nervensystem von Insekten vorkommende Peptide. Mittels immuncytochemischer Methoden wurden FaRPs im Kükenpankreas, im Ileum vom Hund, in Gehirnnervenzellen von Ratte und Frosch u. a. nachgewiesen. Aus dem Kükenhirn wurde mit dem LPLRFamid der erste Vertreter dieser Peptidfamilie aus Vertebraten isoliert. Daneben gibt es eine Reihe weiterer Quellen, aus denen Vertreter dieser Peptidfamilie isoliert werden konnten. In der Peripherie zeigen die F. eine Vielfalt von modulatorischen Wirkungen auf die Kontraktion von Skelett-, Herz- und Visceralmuskel. Im Ovidukt von Locusta migratoria wirkt beispielsweise PDVDHVFLRFamid (SchistoFLRFamid) als ein Neuromodulator und inhibiert sowohl die spontane als auch die induzierte Muskelkontraktion. SchistoFLRFamid hat separate Bindungs- und Aktivierungsregionen am Rezeptor. Während VFLRFamid die minimale Bindungssequenz darstellt, ist das 6AS Peptidamid mit dem für den inhibitorischen Effekt essenziellen Histidin die minimale Sequenz, die den inhibitorischen Effekt stimuliert. Interessanterweise binden neben den genannten beiden inhibitorischen FaRPs auch die stimulierenden FaRPs (YVFLRFamid) an der gleichen Rezeptor-Bindungsregion, wodurch die Existenz eines einfachen Rezeptorsystems nachgewiesen wurde, das sowohl inhibitorische als auch stimulierende Signale von FaRPs weiterleitet. Beide enthalten die gleiche Bindungssequenz VFLRFamid, sind aber in der Lage, entgegengesetzte Muskelwirkungen aufgrund von Unterschieden in der Aktivierungsregion zu vermitteln. Offenbar ist dieser einfache Rezeptor mit zwei unterschiedlichen intrazellulären Signalsystemen gekoppelt, die entweder inhibitorische oder stimulierende Wirkungen vermitteln. [Z. Wang et al. Peptides 16 (1995) 1.181]