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Lexikon der Biochemie: Suchtmittel

Suchtmittel, Psychopharmaka, die bei wiederholter (regelmäßiger) Anwendung zu adaptiven Veränderungen im Zentralnervensystem führen und so eine Abhängigkeit vom Dauergebrauch des Giftes bewirken. Ursprünglich wurde der Begriff relativ eng gefasst, als Kriterien für S. galten die Ausbildung einer Toleranz (d.h., zur Auslösung eines bestimmten Effektes sind immer höhere Dosen erforderlich) und das Auftreten von Entzugssyndromen (d.h. akuter Zustände nach dem Absetzen des S.). In der modernen Pharmakologie werden diese Erscheinungen als physische Abhängigkeit bezeichnet, der Begriff der S. wird jedoch wesentlich weiter gefasst und schließt heute auch die psychische Abhängigkeit von bestimmten Psychopharmaka ein.

Verbindungen mit ausgeprägter Suchtmittelwirkung sind Opiate, Barbiturate und Alkohol (Ethanol). Die Abhängigkeit kann gegebenenfalls so ausgeprägt sein, dass z.B. die Weitergabe des S. bei Opiatabhängigkeit medizinisch indiziert sein kann.

Unter den S. finden sich viele Rauschgifte, deren Dauergebrauch in der Regel zu persönlichen und sozialen Deformationen sowie zu physischen Verfallserscheinungen führt. Der Dauergebrauch von S. führt in der Regel zu chronischen Erkrankungen (Schädigung innerer Organe, z.B. Leberzirrhose beim Alkoholiker).

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