Lexikon der Ernährung: MSG-Symptom-Komplex
MSG-Symptom-Komplex, MSG-Überempfindlichkeit, Chinarestaurant-Syndrom, E MSG symptom complex, Chinese Restaurant Syndrome, in den späten 1960ern wurde ein Symptom namens Chinarestaurant-Syndrom bekannt. Bei Verabreichung von Natriumglutamat an „normale“ Individuen klagten diese über verschiedene Symptome, z. B. Brennen im Rücken und im Nacken, Schmerzen in der Brust, Übelkeit, Schwäche und Kopfweh. Das Experten-Komitee für Lebensmittelzusatzstoffe (Joint Expert Committee on Food Additives, JECFA) der Food and Agriculture Organization der Vereinten Nationen (FAO) und die Weltgesundheitsbehörde (WHO) kam 1987 zu der Schlussfolgerung, dass seriös durchgeführte Doppel-Blind-Untersuchungen an Konsumenten, die angaben, an dem M. zu leiden, nicht beweisen konnten, dass Natriumglutamat (MSG) den M. hervorruft. 1993 wurde dies durch die Western-Sydney-Universität in Australien bestätigt (Glutamat-Intoleranz).
Möglicherweise sind Histamin, allergene Proteine, Konservierungsstoffe, Farbstoffe oder zu hohe Kochsalzkonzentrationen für den M. verantwortlich. 1995 veröffentlichte die Vereinigung der amerikanischen Gesellschaften für experimentelle Biologie (Federation of American Societies for Experimental Biology) einen Bericht, der zu der Schlussfolgerung kam, dass Natriumglutamat bei den üblichen Verzehrsmengen für den Konsumenten unbedenklich ist. Dabei benutzten die Ersteller des Berichts den Ausdruck MSG-Symptom-Komplex, da sie die alte Bezeichnung Chinarestaurant-Syndrom für irreführend und herabsetzend hielten. 1991 setzte der Wissenschaftliche Ausschuss für Lebensmittel (Scientific Committee für Food, SCF) der EU Natriumglutamat in die sicherste Kategorie der Lebensmittelzusatzstoffe, indem er feststellte, dass keine vertretbare Tagesdosis (ADI, acceptable daily intake) festgelegt werden muss.
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