Direkt zum Inhalt

Suizid-paradox: Tödliche Geschlechterrolle

Frauen unternehmen öfter Selbsttötungsversuche, aber mehr Männer sterben durch eigene Hand. Wie kommt es dazu?
Eine schwarze Gestalt

Weltweit nehmen sich jährlich etwa 800 000 Menschen das Leben. Auf 10 Frauen kommen dabei durchschnittlich 18 Männer, in Deutschland sogar 27. Deutlich höher ist die Zahl der Suizidversuche, hier bilden allerdings Frauen die Mehrheit. Oft wird argumentiert, dieses »Geschlechterparadox« käme schlichtweg dadurch zu Stande, dass Männer sicherere Wege wie Erschießen oder Erhängen wählen. In Deutschland scheint diese Erklärung jedoch unvollständig: Hier zu Lande gibt es vergleichsweise wenige Todesfälle durch Erschießen, und die häufigste Suizidart ist für Männer wie für Frauen Ersticken. Frauen wählen diese »harte« Methode zwar weniger oft als Männer, aber das allein erklärt nicht, warum Männer so viel häufiger an Suizid sterben. Welche weiteren Faktoren eine Rolle spielen, beschäftigt zahlreiche Forschungsteams.

Unter der Leitung von Aislinné Freeman von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Leipzig untersuchten Wissenschaftler suizidales Verhalten von Frauen und Männern in ausgewählten Regionen in Deutschland, Irland, Portugal und Ungarn. Für ihre 2017 publizierte Studie nutzten sie Patientendaten aus mehreren Krankenhäusern, in denen Suizidüberlebende standardisierte Fragebögen ausgefüllt hatten ...

Kennen Sie schon …

Spektrum Kompakt – Liebe ist bunt

Dass Liebe in verschiedenen Formen und Ausdrucksweisen ausgelebt werden will, muss noch heute häufig an gesellschaftlichen Interpretationen scheitern. Was sich hierbei gehört, ist insbesondere durch das Geschlecht normiert. Doch zeigt nicht zuletzt das Tierreich, dass solche Rahmen veraltet sind.

Spektrum - Die Woche – Wie Psychopharmaka das Gehirn verändern

Wie wirken Antidepressiva, Neuroleptika und Psychostimulanzien auf das Gehirn? Psychopharmaka bringen schnelle Linderung bei psychischen Störungen, doch die langfristigen Folgen auf unser Denkorgan sind noch nicht ausreichend erforscht. Außerdem: Süßwasser unter dem Meer. Ein Weg aus der Wassernot?

Spektrum Gesundheit – Beweg dich gesund - Wie Sitzen schadet und man Schmerzen vorbeugt

Neun Stunden sitzen wir jeden Tag. Ab wann das viele Sitzen zur Gesundheitsgefahr wird und Alterungsprozesse beschleunigt und wie Sie leicht mehr Bewegung in den Alltag bringen, lesen Sie in »Spektrum Gesundheit«. Plus: Faszien als Schmerzsensoren + Osteopathie im Check + Krank durch Beipackzettel.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

  • Quellen

Choo, C.C. et al.: Prediction of Lethality in Suicide Attempts: Gender Matters. In: OMEGA - Journal of Death and Dying 10.1177/0030222817725182,2017

Freeman, A. et al.: A Cross-National Study on Gender Differences in Suicide Intent. In: BMC Psychiatry 10.1186/s12888-017-1398-8, 2017

Martínez-Hernáez, A. et al.: Social Support and Gender Differences in Coping with Depression among Emerging Adults: A Mixed-Methods Study. In: Child and Adolescent Psychiatry and Mental Health 10.1186/s13034-015-0088-x, 2016

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.