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Konditionierung: Erlernter Placeboeffekt

Die Wirkung von Medikamenten lässt sich dem Körper antrainieren. Mediziner versuchen so die Dosis von Arzneimitteln zu reduzieren – und unerwünschte Begleiterscheinungen sowie Kosten zu verringern.

Im Jahr 2002 glich das Universitätsklinikum Essen zeitweise einem Lebensmittellabor. Wissenschaftler hatten sich dort ein ungewöhnliches Projekt vorgenommen: Sie kreierten ein neues Getränk. Wochenlang tüftelten sie am perfekten Geschmack, Aussehen und Mundgefühl. Sie flogen in die USA, um sich von Kollegen beraten zu lassen, setzten Studenten verschiedene Gebräue zur Bewertung vor, verwarfen Rezepturen und rührten neue an. Warum das alles? Das Team um den Psychologen Manfred Schedlowski benötigte für ein Experiment ein Getränk, das die Probanden so noch nie gesehen und geschmeckt hatten. Am Ende kam dabei eine grün gefärbte Erdbeermilch mit Lavendelaroma heraus.

Schedlowski und seine Kollegen erforschen die klassische Konditionierung. Sie möchten den Mechanismus, den der russische Arzt Iwan Petrowitsch Pawlow (1849–1936) Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckte, therapeutisch nutzen. Dieser hatte damals bei seiner Forschung am Verdauungssystem festgestellt, dass bei in Zwingern gehaltenen Hunden schon die Schritte des Besitzers Sabbern auslösten, obwohl noch gar kein Futter in Sicht war. Um das Phänomen näher zu ergründen, entwarf er ein Experiment, das in die Geschichte eingehen sollte.

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