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Medizin: Wird multiple Sklerose epigenetisch vererbt?
Die Hinweise verdichten sich, dass die Wechselwirkung zwischen Lebensbedingungen
und genetischen Faktoren ausschlaggebend für das Risiko ist,
an diesem tückischen Leiden zu erkranken.
Multiple Sklerose (MS) ist eine
Autoimmunkrankheit,
bei der das
eigene Immunsystem das Isolationsmaterial
der Nervenbahnen zerstört. Erste
Anzeichen treten meist im frühen bis
mittleren Erwachsenenalter auf. Dann
bilden sich schubweise Entzündungsherde
im Nervensystem, die zum Ausfall
von Nervenverbindungen führen. Dadurch
gehen Bewegungs- und Wahrnehmungsfähigkeiten
verloren. Bei milderem
Krankheitsverlauf können die Folgen
des Schubs wieder abklingen. In
schweren Fällen kommt es zu immer
stärkeren Behinderungen und nach Jahren
bis Jahrzehnten zum Tod.
Die Suche nach der Ursache von MS ergab über Jahrzehnte scheinbar widersprüchliche Ergebnisse. Einerseits existiert offenbar eine erbliche Komponente: Wer mit einem MS-Patienten verwandt ist, hat ein höheres Erkrankungsrisiko als der Bevölkerungsdurchschnitt. Doch selbst in Familien mit vielen betroffenen Mitgliedern verschwindet das Leiden nach einigen Generationen wieder, was mit normaler Vererbung nach den mendelschen Regeln nicht zu erklären ist.
Andererseits deutet die geografische Verteilung der Krankheitsfälle auf Umwelteinflüsse hin. In höheren Breiten tritt MS viel öfter auf als in Äquatornähe. Selbst innerhalb Frankreichs ließ sich ein deutliches Nord-Süd-Gefälle nachweisen. Vergleiche zwischen den betroffenen nördlichen Ländern lieferten weitere Hinweise. Wo man wie in Lappland viel Fischöl konsumiert, ist das Risiko deutlich geringer als nach dem Breitengrad zu erwarten. In Schottland hingegen, dessen Bewohner sich weniger gesund ernähren, hat es weltweit den höchsten Wert.
Dass sowohl sonnigere Gefilde als auch Fischöl die Krankheit verhindern können, deutet auf einen Mangel an Vitamin D als Mitverursacher hin. Dieses Vitamin kann der Mensch in der Haut selbst herstellen, wenn er genügend Sonne abbekommt, andernfalls muss man es mit der Nahrung aufnehmen. Fischöl enthält besonders viel davon...
Die Suche nach der Ursache von MS ergab über Jahrzehnte scheinbar widersprüchliche Ergebnisse. Einerseits existiert offenbar eine erbliche Komponente: Wer mit einem MS-Patienten verwandt ist, hat ein höheres Erkrankungsrisiko als der Bevölkerungsdurchschnitt. Doch selbst in Familien mit vielen betroffenen Mitgliedern verschwindet das Leiden nach einigen Generationen wieder, was mit normaler Vererbung nach den mendelschen Regeln nicht zu erklären ist.
Andererseits deutet die geografische Verteilung der Krankheitsfälle auf Umwelteinflüsse hin. In höheren Breiten tritt MS viel öfter auf als in Äquatornähe. Selbst innerhalb Frankreichs ließ sich ein deutliches Nord-Süd-Gefälle nachweisen. Vergleiche zwischen den betroffenen nördlichen Ländern lieferten weitere Hinweise. Wo man wie in Lappland viel Fischöl konsumiert, ist das Risiko deutlich geringer als nach dem Breitengrad zu erwarten. In Schottland hingegen, dessen Bewohner sich weniger gesund ernähren, hat es weltweit den höchsten Wert.
Dass sowohl sonnigere Gefilde als auch Fischöl die Krankheit verhindern können, deutet auf einen Mangel an Vitamin D als Mitverursacher hin. Dieses Vitamin kann der Mensch in der Haut selbst herstellen, wenn er genügend Sonne abbekommt, andernfalls muss man es mit der Nahrung aufnehmen. Fischöl enthält besonders viel davon...
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