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Landschaftsökologie: Entwaldung bedroht das größte Feuchtgebiet der Erde

Die Ausdehnung von Weide- oder Ackerland hat bereits ein Sechstel der ursprünglichen Vegetation des brasilianischen Biosphärenreservates Pantanal zerstört. Das Einzugsgebiet des Rio Paraguay, dessen Zuflüsse das Feuchtgebiet mit Wasser versorgen, wird bereits fast die Hälfte der Flächen landwirtschaftlich genutzt. Die Umweltorganisation "Conservation International" befürchtet, dass die ursprüngliche Vegetation des Pantanal in 45 Jahren völlig verschwunden sein wird, wenn die Agrarflächen so weiterwachsen.

In einer neuen Studie kartierten die Naturschützer anhand von Satellitenbildern, wie weit die Entwaldung bereits fortgeschritten ist. In manchen Gebieten des Rio-Paraguay-Beckens sind demnach bereits mehr als neunzig Prozent der natürlichen Vegetation durch Feldfrüchte oder Weideflächen ersetzt. Auch Veränderungen außerhalb des Biosphärenreservates wirken sich negativ aus, da die flussaufwärts liegenden Regionen den Wasserzustrom in das Pantanal beeinflussen.

Das Pantanal liegt im Grenzbereich von Brasilien und erstreckt sich über eine Fläche, die etwa so groß ist wie die alte Bundesrepublik Deutschland. Im November 2000 wurde die einzigartige Landschaft von der UNESCO auf die Liste der Weltnaturerbe gesetzt.

Ab Oktober lassen heftige Niederschläge den Fluss Cuiaba über die Ufer treten. Nach und nach werden bis zu zwei Drittel der flachen Landschaft für mehrere Monate überflutet. Das Wasser steht dann bis zu vier Meter hoch. Erst wenn im April die Regenzeit endet, beginnt das Wasser zu sinken.

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