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Evolution: Kälte formte Pfeifhasen-Generationen Tibets

Ein Pfeifhase in Kanada
Harsche Umweltbedingungen im Bergland prägen über Generationen Details des Stoffwechsels von dort lebenden Tieren aus, belegten Forscher der chinesischen Akademie der Wissenschaften in Xining.

Die Forscher um Xin Quan Zhao hatten die Sequenzen des Stoffwechselhormons Leptin von in unterschiedlicher Höhe auf dem Quinghai-Tibet-Plateau lebenden Vertreter der Pfeifhasen untersucht und mit jenen anderer Säugetiere und verwandter Tieflandbewohner verglichen. Sie stellten dabei fest, dass die Leptine der höher lebenden Tiere sich im Laufe der Evolution besonders schnell verändert hatten. Als Ursache interpretieren die Forscher einen starken positiven Selektionsdruck auf Proteine, die wie Leptin eine zentrale Stellung im Stoffwechselgeschehen einnehmen. Das Hormon steuert unter anderem die Produktion von wärmenden Fettpolstern und die Verbrennung von Nährstoffen zur Wärmeproduktion.

Pfeifhasen oder Pikas (Ochotonidae) sind eine der zwei Großgruppen von Hasentieren. Die eher meerschweinchenähnlichen Tiere leben in Halbwüsten und in Geröll- und Blockhalden der Gebirge Asiens und Nordamerikas und kommen bis in Höhen von 6000 Metern vor. Sie sind an den niedrigen Sauerstoffgehalt und tiefe Temperaturen angepasst. Dies äußert sich etwa in sehr hohen, wärmeproduzierenden Stoffwechselraten auch in Ruhephasen, den Verzicht auf energetisch uneffektives Muskelzittern und einer verbesserten Sauerstoff-Verwertung. Die Pfeifhasen haben ihren Namen auf Grund ihrer Kommunikation per hoher Warn- und Erkennungstöne. (jo)

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