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Impakt: Meteoritenkrater ohne typische Gesteine

Durch Meteoriteneinschläge bilden sich besondere Gesteine, doch im Meteor Crater in Arizona sucht man vergeblich danach. Dieses Mysterium wurde jetzt von Jay Melosh von der Universität von Arizona in Tucson und Gareth Collins vom Imperial College London geklärt. Mit Hilfe eines mathematischen Modells fanden sie heraus, dass der Meteorit mit nur zwölf Kilometern pro Sekunde in das Colorado Plateau einschlug. Eine verhältnismäßig niedrige Geschwindigkeit, denn ursprünglich war man auf Grund des Kraterdurchmessers von 15 bis 20 Kilometern pro Sekunde ausgegangen. Und ein Meteorit dieser Geschwindigkeit lässt beim Aufprall Steine schmelzen.

Meteor Crater, Arizona | Der Impaktkrater in Arizona weist keine geschmolzenen Gesteine auf, weil die Aufprallgeschwindigkeit des Meteoriten zu niedrig war.
Durch die enorme Wucht kommt es für einen kurzen Moment zu extrem großer Hitze und hohem Druck. Dadurch entstehen am Ort des Einschlags spezielle Gesteine, die nur dort zu finden sind. Werden aber derartige Geschosse durch die Erdatmosphäre abgebremst und zerfallen in mehrere Teile, reicht die Aufprallgeschwindigkeit nicht aus, um das getroffene Gestein aufzuschmelzen.

Die Wissenschaftler nehmen an, dass der Meteorit in einer Höhe von 14 Kilometern in viele kleine Teile zerbrochen ist. Auf dem Weg zur Erde soll sich daraus eine Wolke gebildet und wie ein Pfannkuchen ausgedehnt haben. Dem Modell zufolge hat sich in fünf Kilometern Höhe ein Stück abgetrennt, das nur noch halb so groß war wie der Originalmeteorit. Dieser Rest hat beim Einschlag den heute noch erhaltenen Krater erzeugt.

Ein bekanntes Beispiel für typische Impaktgesteine ist der Suevit aus dem Nördlinger Ries, der sich durch den dortigen Meteoriteneinschlag vor 14,8 Millionen Jahren bildete. Er diente unter anderem als Baustein für die Nördlinger St.-Georgs-Kirche mit ihrem "Daniel" genannten Turm, das Wahrzeichen der Stadt.

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