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Raumfahrt: Neuer Startversuch für Weltraum-Röntgenteleskop

Das Astro-E2-Teleskop
Für den frühen Sonntagmorgen ist erneut der Start einer Trägerrakete angesetzt, die das Astro-E2-Röntgenteleskop in den Erdorbit transportieren soll. Das Gerät soll mit einer neuartigen Nachweismethode Röntgenstrahlenquellen im Weltall analysieren. In der vergangenen Woche musste das Uchinoura-Weltraumzentrum im Süden Japans bereits mehrfach den Startermin wegen schlechter Witterung verschieben.

Astro-E2 arbeitet mit einem anderen, bis zu zehnfach sensitiveren Detektorprinzip als die bereits im Erdorbit kreisenden Röntgenteleskope Chandra und XMM-Newton. Das Hauptinstrument von Astro-E2, das Röntgenstrahl-Spektrometer XRS, wird bis nahe an den absoluten Nullpunkt gekühlt und erkennt dann minimale, von fernen Röntgenquellen herrührende Photonenenergie-Schwankungen. Zu diesem Zweck muss der Detektor im Einsatz stets vor der relativen Wärme des Weltalls – hier herrschen rund 2,7 Grad über dem absoluten Nullpunkt – abgeschirmt werden. Dazu dient ein Hülltank, der 1,3 Kelvin kaltes, flüssiges Helium enthält und weitere isolierende Hüllschichten.

Der bereits am Anfang der Woche an der Startrampe gefüllte Heliumtank wird XRS etwa drei Jahre lang kühlen können. Auch danach sollen die anderen Instrumente von Astro-E2, unter anderem vier Kameras und ein herkömmlicher Röntgenstrahlen-Detektor, noch mindestens zwei Jahre weiterarbeiten können.

Bislang stand die Mission nicht unter einem guten Stern: Das Vorgängermodell, Astro-E, war ursprünglich für den Einsatz im 1999 gestarteten Chandra-Weltraumteleskop geplant, wurde damals aber aus Kostengründen zurückgestellt. Bei einem im Jahr 2000 von Japan und den USA angestrebten Start verglühte das Instrument wegen eines Raketendefekts.

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