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Kohlenstoffkreislauf: Tropische Wirbelstürme fördern Kohlenstofftransport ins Meer

Heftige Regenfälle und Überflutungen während tropischer Wirbelstürme schwemmen immense Mengen an organischem Kohlenstoff in Flüsse. Gelangen sie ins Meer, werden sie dort teilweise in die Tiefe verfrachtet und so dem globalen Kohlenstoffkreislauf entzogen.

Vor allem in der Region des Westpazifik sind Wirbelstürme häufig, weswegen Robert Hilton von der University of Cambridge seine Untersuchungen im Liwu durchführte, einem Gebirgsfluss in Taiwan. Er maß den mitgeführten organischen Kohlenstoff bei normaler Witterung und während tropischer Wirbelstürme, die dort etwa dreimal im Jahr auftreten. Bei Hochwasser führte der Fluss erheblich mehr organischen Kohlenstoff aus Vegetation und Böden.

Gelangt der mit viel Sediment beladene Fluss nach einem solchen Sturm ans Meer, kann er dort Suspensionsströme auslösen. Diese transportieren Material vom Küstenrand in den Ozean. Die hohe Fließgeschwindigkeit trägt gelöste Sedimente weit aufs Meer hinaus, bevor sie durch die Schwerkraft nach und nach absinken. Das mitgeführte Material dieser Ströme kann so bis in tiefe Beckenbereiche gelangen. Dort wird der Kohlenstoff in Sedimentschichten abgelagert und somit gespeichert. Trübeströme, die Material über derart große Entfernungen transportieren, entstehen hauptsächlich im Zuge von tropischen Wirbelstürmen.

Höhere Meerestemperaturen im Zuge des Klimawandels lassen intensivere Wirbelstürme erwarten. Die bisher nicht betrachtete Folge, dass mehr Kohlenstoff bei Hochwasser mitgeführt und im Meer gespeichert wird, sollte daher in entsprechende Simulationen einfließen. (mh)

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