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Biotechnologie: Vorläufer menschlicher Inselzellen der Bauchspeicheldrüse gezüchtet

Wissenschaftler des National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Diseases haben ausdifferenzierte menschliche Inselzellen der Bauchspeicheldrüse kultiviert und sie dabei zurück zu Vorläuferzellen reprogrammiert, die noch kein Insulin herstellen. Die Zellen könnten sich unter geeigneten Bedingungen wieder zu Insulinproduzenten entwickeln, allerdings lag die Ausbeute dann nur noch bei 0,02 Prozent.

Marvin Gershengorn und seine Kollegen hatten Verstorbenen die Inselzellgruppen der Bauchspeicheldrüse entnommen und in einem Medium mit fötalem Rinderserum kultiviert. Die Zellgruppen begannen daraufhin zu zerfallen, und die einzelnen Zellen bildeten sich zurück in das Vorläuferstadium. Sie zeigten sich sehr teilungsfreudig und verdoppelten alle sechzig Stunden ihre Anzahl. Der Prozess war umkehrbar: Als die Forscher die Zellen in ein serumfreies Medium setzten, lagerten sie sich erneut zu Inseln zusammen und begannen auch wieder mit der Insulinproduktion, allerdings in sehr viel geringerem Umfang. Sie konnten sich auch nicht so gut an veränderte Umgebungsbedingungen anpassen wie normale Inselzellen.

Ohne die Insulinproduktion der Inselzellen in der Bauchspeicheldrüse kann der Körper den Glukosegehalt des Blutes nicht regulieren, und es entsteht Diabetes. Ein noch experimenteller Therapieansatz ist, den Patienten Inselzellen zu transplantieren, doch ist der Bedarf erheblich höher als verfügbares Spendergewebe. Wissenschaftler versuchen daher, Methoden zu finden, die Zellen in Kultur zu vermehren.

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