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News: Weitest entfernte Galaxie gewährt Blick in dunkles Zeitalter

Die bislang vielleicht am weitesten entfernte Galaxie könnte ein Team von Astronomen mit dem Weltraumteleskop Hubble sowie dem W. M. Keck Telescope auf dem Mauna Kea auf Hawaii entdeckt haben. Das Licht des 13 Milliarden Lichtjahre entfernten Sternensystems stammt aus einer Zeit, als das Universum 750 Millionen Jahre jung war – fünf Prozent seines heutigen Alters. Die Galaxie, deren Durchmesser die Forscher auf nur 2000 Lichtjahre schätzen, entstand damit vermutlich zum Ende der so genannten "Dark Ages", einer kosmischen Epoche, die noch weitgehend dunkel war, da das meiste Licht von molekularem Wasserstoff geschluckt wurde. Entsprechend fehlt auch die charakteristische helle Wasserstofflinie im Spektrum der Galaxie.

Jean-Paul Kneib vom California Institute of Technology und seine Kollegen entdeckten die lichtschwache Galaxie bei einer Langzeitbelichtung des Galaxien-Clusters Abell 2218 mit dem Hubble-Weltraumteleskop. Der Cluster wirkt dabei als Gravitationslinse und bündelt das Licht des fernen Systems, sodass es für uns sichtbar wird. Bereits die Hubble-Aufnahmen deuteten auf eine Rotverschiebung zwischen 6,6 und 7,1 hin. Die Rotverschiebung gibt den Grad der Vergrößerung der Wellenlängen im Spektrum von Himmelskörpern aufgrund der Expansion des Universums an. Das Keck-Teleskop konnte eine Rotverschiebung von 7 bestimmen, womit die Galaxie tatsächlich neuer Rekordhalter in Sachen Entfernung und Alter wäre.

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  • Quellen
Astrophysical Journal, im Druck, Preprint

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