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Wetter: Juli brachte heißeste Tage seit Aufzeichnungsbeginn

Der 3. Juli 2023 war der heißeste Tag weltweit seit Beginn moderner Aufzeichnungen vor rund 150 Jahren. Doch der Rekord hielt nicht lange.
Die Sonne strahlt umgeben von leichten Schleierwolken
Viele Teile der Erde erlebten 2023 bereits intensive Hitzewellen, die verschiedene regionale Rekorde brachen. Und auch global purzeln die Höchstwerte.

Der neue Rekord hatte nur einen Tag Bestand, dann fiel er schon wieder: Nachdem die mittlere globale Temperatur am 3. Juli 2023 mit 17,01 Grad Celsius ihren bisher höchsten gemessenen Wert erreicht hatte, steigerte sich das Ganze auf 17,18 Grad Celsius am nachfolgenden Dienstag. Seit Beginn moderner Wetteraufzeichnungen hat die Menschheit im globalen Mittel keinen wärmeren Tag als den 4. Juli 2023 erlebt. Und womöglich war es sogar die heißeste Woche seit Jahrtausenden. Die Werte dieser Woche seien wahrscheinlich die wärmsten seit »mindestens 100 000 Jahren«, sagte Jennifer Francis vom Woodwell Climate Research Center gegenüber CNN und nannte die Rekorde »eine große Sache«. Und da der Höhepunkt des Sommers auf der Nordhalbkugel mit seinen großen Landmassen noch bevorstehe, könnte selbst der heiße Dienstag nur eine Zwischenetappe in diesem Jahr gewesen sein.

Verschiedene Faktoren haben zu der Entwicklung beigetragen. Neben dem Klimawandel als grundlegendem Antreiber sorgt auch der einsetzende El Niño im Pazifik für einen Wärmeschub. Er führt zu höheren Wassertemperaturen im tropischen Pazifik, was global das Wetter beeinflusst und die Atmosphäre zusätzlich erwärmt. Auch der Atlantik ist dieses Jahr ungewöhnlich warm, was Wissenschaftler unter anderem auf schwächere oder fehlende Staubwolken aus der Sahara zurückführen: Die Aerosole mildern sonst die Sonneneinstrahlung und wirken abkühlend. Hitzewellen erleben zudem weitere Meeresregionen rund um die Erde. Über dem Atlantik deutet sich womöglich etwas Entspannung an: In den vergangenen Tagen trieben starke Winde intensiv Staub in Richtung Westen auf das Meer, was die weitere Erwärmung des Ozeans zumindest dämpfen könnte.

An Land erlebten verschiedene Teile der Welt dieses Jahr ebenfalls intensive Hitzeperioden oder stecken noch darin, etwa der Süden der USA, Teile Indiens und Chinas oder Nordafrika, wo die 50-Grad-Celsius-Marke beispielsweise in Tunesien in Reichweite gerät. Im Frühjahr wiederum erlebte Südostasien eine starke Hitzewelle mit neuen Rekordtemperaturen für Vietnam und Thailand. Niedrigere Temperaturen als im Mittel der vergangenen Jahre finden sich dagegen nur in sehr wenigen Teilen der Erde.

Was können Sie tun, um gesund durch Hitzewellen zu kommen? Und was plant die Politik zum Schutz der Bevölkerung? Informationen erhalten Sie hier in unserem Artikel.

»Das ist kein Rekord, den man feiern kann, und er wird auch nicht lange Bestand haben, da der Sommer auf der Nordhalbkugel noch vor uns liegt und sich El Niño entwickelt«, sagte Friederike Otto vom Grantham Institute for Climate Change and the Environment in Großbritannien ebenfalls zu CNN. Intensive Hitzewellen belasten die Gesundheit vieler Menschen und sorgen während dieser Zeit für eine Übersterblichkeit. In Deutschland starben in den letzten Jahren bei dauerhaft hohen Temperaturen tausende Menschen zusätzlich.

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