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News: Titans Atmosphäre bei Transit vor Krebsnebel vermessen

Eine seltene Konstellation des Saturnmondes Titan haben Astronomen ausgenutzt, um dessen dichte Atmosphäre zu vermessen. Am 3. Januar 2003 zog Titan von der Erde aus gesehen vor dem im Röntgenlicht vergleichsweise hell leuchtenden Krebsnebel vorbei. Dabei warf der Mond einen Schatten, den das Röntgenobservatorium Chandra aufzeichnete. Mithilfe der Größe des Schattens und der bekannten Ausmaße des festen Mondkerns ließ sich die Höhe der Röntgenstrahlung absorbierenden Atmosphäre auf 880 Kilometer bestimmen. Das ist rund 10 bis 15 Prozent mehr, als der Wert den Voyager I im Jahr 1980 gemessen hat.

Da sich Saturn im Jahr 2003 näher an der Sonne befand, könnte sich laut Hiroshi Tsunemi von der Osaka University die Atmosphäre entsprechend stärker aufgeheizt haben und für die größere Ausdehnung verantwortlich sein. Falls sich die Atmosphäre des Mondes tatsächlich ausgedehnt habe, dann sei das vermutlich auch für die Cassini-Huygens-Mission bedeutsam, die im Juli den Saturn erreicht und unter anderem auch Titan einen Besuch abstattet. Dabei soll die kleine Huygens-Sonde ausklinken und auf dem Mond landen.

Der Krebsnebel ist der expandierende gasförmige Rest einer Supernova, die im Jahre 1054 aufleuchtete. Wenngleich Saturn und seine Monde alle 30 Jahre recht nahe an dem Nebel vorbeiziehen, so ist ein direkter Vorbeiflug eines der Himmelsobjekte jedoch sehr selten. Laut Koji Mori von der Pennsylvania State University könnte es der erste Titan-Transit seit Entstehung des Nebels gewesen sein. Ein ähnliches Ereignis würde sich erst 2267 wiederholen.

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  • Quellen
Astrophysical Journal (im Druck)

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